Vanitas; Vanitatum; et Omnia Vanitas: Es ist alles eitell
Musikalische und poetische Gedanken über Leben, Liebe und Tod
Sonntag, 5. Juli 2015
St. Johannisfriedhof und Friedhofskapelle St. Johannis, Nürnberg
St. Johannisfriedhof und Friedhofskapelle St. Johannis, Nürnberg
Wenige Orte versöhnen uns derart mit der Endlichkeit des Lebens wie der Nürnberger Johannisfriedhof: Und so mag dieser außergewöhnliche, ja beinahe magische Platz auch schon Künstler des 17. Jahrhunderts zu besonders eindringlichen Werken veranlasst haben. Die Dichter des 1644 von Harsdörffer und Klaj begründeten Pegnesischen Blumenordens schufen für die auf dem Johannisfriedhof stattfindenden Begräbnisse Nürnberger Patrizier Texte, die nicht nur die Vergeblichkeit und Vergänglichkeit irdischen Strebens aufzeigen, sondern zugleich auch auf die Schönheit der Natur als Gottes Schöpfung hinweisen und die Ewigkeit des Jenseits als eigentliches Ziel des menschlichen Lebens preisen, und Komponisten wie Kindermann, Hainlein oder Schedlich, Mitglieder der Nürnberger Ratsmusik jener Zeit, wurden davon zu einer Musik inspiriert, die zuweilen von überirdischer Schönheit zu sein scheint, dabei aber immer wieder auch Klänge voller tiefen Schmerzes in sich trägt und so zwischen Trost und Trauer, Klage und Zuversicht vermittelt.
Die Neue Nürnberger Ratsmusik, ein Ensemble, das vor genau 10 Jahren bewusst in der Tradition des historischen Nürnberger Klangkörpers gegründet wurde, bringt nicht nur diese selten zu hörenden Werke äußerst stimmungsvoll neu zum Klingen, sondern verbindet sie mit Madrigalen des großen Venezianers Claudio Monteverdi, dessen Musik etwa Kindermann 1635 auf einer Italienreise kennengelernt hatte. So verknüpft etwa der zwischen den Gräbern des Friedhofs stattfindende erste Teil des Konzertes Monteverdis mit dem Titel Tränen des Liebenden am Grab der Geliebten bezeichneten Madrigalzyklus Sestina mit äußerst affektgeladenen Instrumentalstücken Kindermanns, während der zweite Teil in der Kirche mit Monteverdis groß besetzten Werken Altri canti di marte und Hor che'l ciel e la terra so wie den Begräbnismusiken Nürnberger Meister ein so facettenreiches wie stimmungsvolles Bild von Leben, Liebe und Tod zeichnet, bevor das Publikum letztlich mit Kriegers tröstlichem Nun sich der Tag geendet hat in den Sommerabend entlassen wird.
Die Neue Nürnberger Ratsmusik, ein Ensemble, das vor genau 10 Jahren bewusst in der Tradition des historischen Nürnberger Klangkörpers gegründet wurde, bringt nicht nur diese selten zu hörenden Werke äußerst stimmungsvoll neu zum Klingen, sondern verbindet sie mit Madrigalen des großen Venezianers Claudio Monteverdi, dessen Musik etwa Kindermann 1635 auf einer Italienreise kennengelernt hatte. So verknüpft etwa der zwischen den Gräbern des Friedhofs stattfindende erste Teil des Konzertes Monteverdis mit dem Titel Tränen des Liebenden am Grab der Geliebten bezeichneten Madrigalzyklus Sestina mit äußerst affektgeladenen Instrumentalstücken Kindermanns, während der zweite Teil in der Kirche mit Monteverdis groß besetzten Werken Altri canti di marte und Hor che'l ciel e la terra so wie den Begräbnismusiken Nürnberger Meister ein so facettenreiches wie stimmungsvolles Bild von Leben, Liebe und Tod zeichnet, bevor das Publikum letztlich mit Kriegers tröstlichem Nun sich der Tag geendet hat in den Sommerabend entlassen wird.
Vokal- und Instrumentalensemble Neue Nürnberger Ratsmusik – mit historischen Instrumenten
Corinna Schreiter & Ruth Volpert – Sopran
Christine Mittermeier – Alt
Victor Schiering – Tenor
Markus Simon – Bass
Michael Kämmle & Daniela Holweg – Blockflöte
Anna-Katharina Segnitz von Schmalfelden & Julia Scherer – Violine
Franz Rauch - Viola
Verena Kronseder – Viola da Gamba
Christine Riesener – Laute
Ulrike Koch – Orgel & Cembalo
Musikalische Konzeption & Textauswahl: Michael Kämmle
Corinna Schreiter & Ruth Volpert – Sopran
Christine Mittermeier – Alt
Victor Schiering – Tenor
Markus Simon – Bass
Michael Kämmle & Daniela Holweg – Blockflöte
Anna-Katharina Segnitz von Schmalfelden & Julia Scherer – Violine
Franz Rauch - Viola
Verena Kronseder – Viola da Gamba
Christine Riesener – Laute
Ulrike Koch – Orgel & Cembalo
Musikalische Konzeption & Textauswahl: Michael Kämmle
Einen Text zu Monteverdi und den Nürnberger Komponisten und Dichtern des 17. Jahrhunderts lesen Sie hier.