"Melancholia"
Lieder und Instrumentalmusik
von
P. H. Erlebach & J. P. Krieger
Samstag, 24. Oktober 2020
Nürnberg, Pellerhaus
Nürnberg, Pellerhaus
Anna Feith - Sopran
Julia Scheerer - Violine
Gerda Machmor-Geer - Violine
Dietrich Haböck - Viola da gamba
Axel Wolf - Laute
Ludwig Reichl - Orgel
Neue Nürnberger Ratsmusik -
mit historischen Instrumenten
Die beiden 1697 und 1710 in Nürnberg erschienenen Bände "Harmonische Freude musikalischer Freunde" des Rudolstädter Komponisten Philipp Heinrich Erlebach bergen einen reichen Schatz an Liedern in vielfältigsten Stimmungen und Affekten, die zum großen Teil überarbeitete Arien aus seinen (verschollenen) Opern sind. Gerade die schwermütigen Lieder aus dieser Sammlung überzeugen durch textausdeutende Instrumentalbegleitungen und zeigen eindrucksvoll Erlebachs melodischen Einfallsreichtum. Schon sein Zeitgenosse, der Musiktheoretiker Wolfgang Caspar Printz schreibt über ihn, dass er „unter den teutschen Componisten die meiste Satisfaction giebt / und sich trefflich hervor thut.“
Nicht weniger interessant sind Erlebachs Sonaten: Er komponierte sie im für Deutschland um diese Zeit typischen „vermischten Stil“, der eine höchst gelungene Fusion aus italienischen und französischen Stilmerkmalen darstellt.
Diesen Werken zur Seite gestellt ist Musik des mit Erlebach seinerzeit befreundeten Komponisten Johann Philipp Krieger, der, geboren in Nürnberg, als fürstlich-sächsischer Kapellmeister in Weißenfels tätig war.
Erlebach und Krieger schätzten einander sehr, und die Kompositionen des jeweils anderen gehörten an ihren Wirkungsstätten zum bevorzugt aufgeführten Repertoire. So ist es auch kein Zufall, dass alle an diesem Abend erklingenden Werke in Nürnberg bei Wolfgang Moritz Endter gedruckt wurden, den Krieger aus seiner Heimatstadt kannte und wohl auch seinem Kollegen zum Druck seiner Werke empfohlen haben wird.
Nicht weniger interessant sind Erlebachs Sonaten: Er komponierte sie im für Deutschland um diese Zeit typischen „vermischten Stil“, der eine höchst gelungene Fusion aus italienischen und französischen Stilmerkmalen darstellt.
Diesen Werken zur Seite gestellt ist Musik des mit Erlebach seinerzeit befreundeten Komponisten Johann Philipp Krieger, der, geboren in Nürnberg, als fürstlich-sächsischer Kapellmeister in Weißenfels tätig war.
Erlebach und Krieger schätzten einander sehr, und die Kompositionen des jeweils anderen gehörten an ihren Wirkungsstätten zum bevorzugt aufgeführten Repertoire. So ist es auch kein Zufall, dass alle an diesem Abend erklingenden Werke in Nürnberg bei Wolfgang Moritz Endter gedruckt wurden, den Krieger aus seiner Heimatstadt kannte und wohl auch seinem Kollegen zum Druck seiner Werke empfohlen haben wird.
Viele werden beim Anhören von Musik melancholisch, aber es ist eine lustvolle Melancholie, die so entsteht; und deshalb ist sie für Menschen im Zustand von Unzufriedenheit, Schmerz, Angst, Sorge oder Niedergeschlagenheit ein sehr probates Heilmittel: es vertreibt den Kummer, wandelt den betrübten Geist und hilft im Augenblick.
Robert Burton: The anatomy of melancholy ( Oxford 1651)
mit freundlicher Unterstützung von Pro Musica Antiqua Nürnberg e.V., den Altstadtfreunden Nürnberg e.V. und dem Kulturreferat der Stadt Nürnberg